Hamburg, 14.08.2024: Trotz der anhaltenden Herausforderungen aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten, bleiben Fisch und Meeresfrüchte ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Ernährung. Wie vom Fisch-Informationszentrum e. V. (FIZ) geschätzt, liegt der vorläufige Pro-Kopf-Verbrauch für 2023 bei 12,5 Kilogramm (kg). Damit sinkt der Verbrauch zwar unter den Vorjahreswert, allerdings gaben die Deutschen im Jahr 2023 insgesamt rund 3,7 Prozent mehr für Fisch und Meeresfrüchte aus. Besonders häufig auf dem Teller landete dabei Lachs.

Im Zuge der diesjährigen Pressekonferenz des Fisch-Informationszentrums e.V. (FIZ), präsentierten die Vorsitzende Petra Weigl und der Geschäftsführer Dr. Stefan Meyer aktuelle Zahlen rund um den Fischkonsum. Der Pro-Kopf-Ver-brauch von Fisch und Meeresfrüchten in Deutschland lag in den letzten Jahren in einer stabilen Bandbreite von 12,5 kg bis 15 kg. Für 2023 befinden sich die vorläufigen Schätzwerte von 12,5 kg zwar am unteren Ende der Spanne, es lässt sich jedoch ein interessanter Trend beobachten: Obwohl der Pro-Kopf-Verbrauch um 8,8 Prozent zurückging, stiegen die Ausgaben der Haushalte für Fisch und Meeresfrüchte gleichzeitig an. Dies zeigt, dass die Deutschen sich den Fisch trotz eines insgesamt hohen Preisniveaus nicht vom Teller nehmen lassen und bereit sind, mehr Geld für weniger auszugeben.

 

Deutsche gaben im Jahr 2023 über 5 Milliarden für Fisch und Meeresfrüchte aus

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben für Fisch und Meeresfrüchte um 3,7 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 sind es sogar 10,2 Prozent mehr. Da die inflationsbedingten Preiserhöhungen auch in der Fischbranche deutlich spürbar wurden, erreichte der durchschnittliche Preis für Fischprodukte mit 12,13 Euro pro Kilogramm im Jahr 2023 einen neuen Höchststand. Insbesondere Räucherfisch erlebte einen sprunghaften Anstieg und kostete im Dezember 2023 durchschnittlich 22,56 Euro pro Kilogramm, was einen Rekordwert darstellt. Auf diese enormen Preissteigerungen haben die Haushalte in den letzten beiden Jahren verständlicherweise mit einer Kaufzurückhaltung geantwortet. Dennoch wurde mit 5,07 Milliarden insgesamt mehr für Fisch und Meeresfrüchte ausgegeben als in den vergangenen zehn Jahren, mit Ausnahme des ersten Corona-Lockdown-Jahres 2021, womit die hohe Wertschätzung der Verbraucher für Fischprodukte widergespiegelt wird.

 

Lachs führt die Rangliste der beliebtesten Fische an

Der Anteil an Seefischen liegt für das Jahr 2023 bei 6,8 kg und für Süßwasserfische bei 3,8 kg. An Krebs- und Weichtieren wurden im Jahr 2023 1,9 kg (Fanggewicht) verzehrt. Platz eins der Rangliste der meist verzehrten Fisch-, Krebs- und Weichtierarten hat sich der Lachs im Jahr 2023 mit 2,4 kg zurückerobert. Hiervon wurden insgesamt 198.128 Tonnen (Fanggewicht) in Deutschland verzehrt. Damit hat er den Alaska-Seelachs als Favoriten abgelöst, der nun den zweiten Platz belegt – vor Thunfisch und Boniten (dritter Platz). Hering und Garnelen folgen auf den Plätzen vier und fünf. Diese Vorlieben sind Ausdruck des deutschen Konsumbewusstseins, bei dem sowohl der Geschmack als auch die gesundheitlichen Vorteile wie der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren beim Lachs eine entscheidende Rolle spielen.

 

In Schleswig-Holstein ist der Fischkonsum am höchsten

Konkrete Zahlen zu den Fischeinkäufen deutscher Haushalte liefert das FIZ auch dieses Jahr wieder mit Hilfe von Daten der Gesellschaft für Konsumforschung (Consumer Panel Germany GfK). Im Gegensatz zum Pro-Kopf-Ver-brauch, der anhand des Fanggewichtes (ganzer Fisch) berechnet wird und sich auf alle Vertriebskanäle bezieht, stellen die Einkaufsdaten der GfK ausschließlich die Menge dar, die private Haushalte für den Verzehr zu Hause einkaufen (Produktgewicht). Das Ergebnis: Obwohl Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Land in 2023 mengenmäßig am meisten Fisch und Fischerzeugnisse gekauft hat, führt Schleswig-Holstein die Rangliste der Bundesländer mit dem höchsten Fischeinkauf mit 6,7 kg Produktgewicht pro Kopf an, gefolgt von Bremen (6,4 kg) und Hamburg (6,1 kg). Der vorhandene Küstenanteil ist der Grund, warum der Fischkonsum in den Norddeutschen Bundesländern generell höher als in den Binnenländern Deutschlands ausfällt. Das Schlusslicht in Sachen Fischkonsum bildet mit 4,7 kg Baden-Württemberg (siehe Anlage).

 

Beim Fischeinkauf auf Nachhaltigkeit achten

„Wir freuen uns, dass die Konsumenten Fisch und Meeresfrüchten auch weiterhin die Treue halten und so viel Wertschätzung entgegenbringen“, erklärt FIZ-Vorsitzende Petra Weigl. „Fisch ist nicht nur besonders wertvoll für die Gesundheit, sondern trägt aus nachhaltiger Fischerei und Aquakultur auch dazu bei, den persönlichen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren“, ergänzt Geschäftsführer und Meeresbiologe Dr. Stefan Meyer. Darum ist es dem FIZ seit über 25 Jahren ein wichtiges Anliegen, Verbrauchende aufzuklären und dazu zu motivieren, nachhaltig gefangenen Fisch zu konsumieren – um so einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten.

 

++++++++++++ Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten ++++++++++++

 

Über das FIZ

Das Fisch-Informationszentrum (FIZ) wurde 1997 als eingetragener Verein von Unternehmen und Verbänden der deutschen Fischwirtschaft gegründet. Sein Ziel: mit fundiertem Fachwissen, Hintergrundinformationen und aktuellen Statistiken die Bedeutung von Fisch, Krebs- und Weichtieren für eine zeitgemäße und gesunde Ernährung herauszustellen. Als Anlaufstelle für Fragen jeglicher Art zum Thema Fisch übernimmt das FIZ außerdem die firmen- und produktübergreifende Öffentlichkeitsarbeit für den Wirtschaftsbereich. Im Mittelpunkt steht dabei die informierende, aufklärende und beratende Kommunikation mit Medien, Bildungseinrichtungen und Verbrauchenden. Dabei wird das FIZ von zahlreichen Expertinnen und Experten aus der „fischwirtschaftlichen Praxis“ unterstützt und kooperiert mit Spezialistinnen und Spezialisten aus Forschung und Wissenschaft.

 

Pressekontakt FIZ:

Fisch-Informationszentrum (FIZ) e.V.

Dr. Stefan Meyer

Große Elbstraße 133

22767 Hamburg

Tel.: 040 / 389 25 97

Fax: 040 / 389 85 54

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!